Der Denkmaltag 2013 >Tag des offenen Denkmals< stand in diesem Jahr auch unter dem Motto des „unbequemen Denkmals“. Unbequem belastet ist das Sheridan-Building 116 in seiner nationalsozialistischen Vergangenheit als KZ-Außenlager, das dort im April 1944 für die Zwangsarbeiter der Messerschmitt-Flugzeugwerke in Haunstetten eingerichtet wurde. In den Tagen zuvor zerstörten amerikanische Bombenangriffe große Teile der Fabrik, des Flugplatzes und der dortigen Unterkünfte für die Zwangsarbeiter. Ein Jahr später beendeten die amerikanischen Truppen die diktatorische Gewaltherrschaft des NS-Regimes und nutzten das Gebäude 116 über ein halbes Jahrhundert im Rahmen des militärischen Bündnisses (NATO) mit der Bundesrepublik Deutschland.
Amerika in Augsburg e.V. öffnete am Denkmaltag seinen dortigen Vereinsraum und ließ die zahlreichen Besucher in ihre Tätigkeiten blicken. Auch die Universität Augsburg vermittelte mit der schon im Vorjahr gezeigten Projektausstellung „Amerikanisches Leben in Augsburg“ ihren eigenen Blick in die Zeit der US-Präsenz.
8. September 2013
Bilder oben: Ganztägig reges Interesse an der Geschichtsdokumentation des Vereins. Die Besucher kamen aus allen denkbaren Schichten der US-amerikanischen Zeit, seien es ehemalige Zivilbeschäftigte, Kasernennachbarn, Personen deren Eltern US-Beziehungen hatten, Dienstleister der US-Armee, geschäftliche Nutznießer, Insider aus Kultur und Gesellschaft, administrativ tätig gewesene Personen, oder aber auch Vatersuchende. Nicht zuletzt ist ein Interesse der jungen Generation an der für sie vorangegangenen Zeit sichtbar, indem Schüler und Studenten das amerikanische Thema zu geschichtlichen Arbeiten heranziehen. Aber auch in Augsburg verbliebene Amerikaner ließen sich sehen.
1958 in Augsburg stationiert: Veteran Günther Schwanbeck (links) im Gespräch mit Vereinsmitglied Rick Cervenka von der American Legion Augsburg, Dwight D. Eisenhower, Post GR 13. Der ehemalige GI schenkte dem Verein eine komplette Ausrüstung mit Uniform und Seesack.
Prof. Philipp Gassert (Uni Augsburg) und Vereinsvorstand Georg Feuerer bei der Besichtigung der Universitätsausstellung im Building 116.
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