1956/1957 |
Die Disziplinlosigkeit und Gewaltkriminalität vieler „Airborne-Soldaten“ weckt im Augsburger Land Unruhe und Angst aus. Das 188. Luftlande-Infanterie-Regiment Winged Attack ("Hells Angels") ist ebenfalls in Gablingen stationiert, ab März 1957 auch die 187. Luftlande-Kampfgruppe "Rakkasans" als 187th Airborne Battle Group. |
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März 1957 |
Besuch der Miss World und weiterer europäischer Miss-Siegerinnen im Hauptquartier der PS&M Company in Gablingen (Gebäude 445). |
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Mai 1957 |
Tag der offenen Tür in der Gablinger Kaserne mit Volksfestcharakter und militärischen Vorführungen. |
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Bis 1958 |
Ständige militärische Übungen der US-Streitkräfte im Raum Gablingen. Im Juni verlegt die 187th Airborne Battle Group zur Krisenbewältigung in den Libanon. Ab 1959 belegt die 24. Infanterie- Division die Gablinger Kaserne. |
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Bis 1965 |
In der Gablinger Kaserne werden Panzereinheiten der 24. US-Infanterie-Division stationiert. Der Lärm des Flugbetriebes und der Panzer macht den Gablinger Bürgern zu schaffen, der auch Nachts und Sonn- und Feiertags stattfindet. |
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1966/1967 |
Eine Hubschrauberstaffel wird nach Gablingen verlegt (15th Aviation Group der USAREUR ASSD, 7th Army, genannt die „Flying Mustangs“). |
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1971 |
Nach Abzug der Hubschrauber in den Vietnamkrieg befinden sich kaum noch US-Soldaten in der Kaserne Gablingen. Der kalte Krieg ist voll entbrannt. |
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1971/1972 |
Die Amerikaner beginnen mit dem Bau der Frühwarnanlage „Field Station“ auf dem ehemaligen Absprunggelände. Die kreisrunde FLR-9 Wullenweber- Antennenanlage beherbergt in dem fensterlosen, elektromagnetisch abgeschirmten Nebengebäude Personal aller Waffengattungen und kann weltweit militärischen Funkverkehr abhören. Die Inbetriebnahme durch die 701st MI Brigade erfolgt 1972, einhergehend wird das komplette Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes und der Kasernen beansprucht und eingezäunt. |
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1979 |
Nach Jahren der Verlassenheit zerfallen die Gebäude der alten Kasernenanlage. Die Natur bemächtigt sich des Geländes und Vandalismus greift um sich („Schandfleck an der Romantischen Straße“). Jahrelang wird der Zustand bemängelt. |
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1984 |
Eine US-Pioniereinheit (82nd Engineer Battalion aus Bamberg) beginnt endlich mit dem Abriß der ersten Kasernengebäude als Probeabbruch, unterstützt von der 7th Engineer Brigade. |
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Mai 1985 |
Innerhalb von 24 Tagen haben die US-Pioniere mit über 100 Soldaten und 60 Fahrzeugen die weiteren 21 Bauten abgerissen (Offizielle Bezeichnung: Aktion Geisterjagd) und das Gelände eingeebnet. Die teilweise noch handgeschlagenen Dachziegel werden für denkmalpflegerische Zwecke sichergestellt. An dem eisenarmierten Beton der Turnhalle beißen sich die amerikanischen Abbruchspezialisten „die Zähne aus“. |
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Bis 1995 |
Die „Radaranlage“, deren Antenne eigentlich eine reine Kurzwellen-Empfangsanlage ist, entwickelt sich zu einer berüchtigten und vieldiskutierten Abhörstation der US-Geheimdienste. Sie bekommt von Thorbräu in Augsburg ein eigenes Bier „gebraut“ (abgefüllt), auf dem Etikett ist die Elefantenkäfig genannte Kreisantenne. |
Eine Hubschrauber-Rettungsstaffel des 236th Medical Detachment ist mit sechs Maschinen in den modernisierten Hangars an der Bahnlinie untergebracht. |
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1996 |
Die Meldungen über einen US-Truppenabzug aus Augsburg und Gablingen verdichten sich. |
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7. Dez.1998 |
Die US-Armee räumt Gablingen ganz. Die letzte Einheit dort war die 66th Military Intelligence Group, die in der noch genutzten Sheridan Kaserne untergebracht war. |
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Nach 1998 |
Mit der Übernahme der Antennenanlage durch die Bundeswehr als „Fernmeldestelle Süd“ bekommt die geheimnisumwitterte Bedeutung der Abhörstation weitere Diskussionsnahrung, andererseits wird wenige Jahre später über deren angebliche Stilllegung berichtet. Tatsächlich soll der Bundesnachrichtendienst die Anlage über Jahre hinweg weiter benutzen. |
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Juli 2005 |
Eine Gersthofer Familie besucht einen ehemaligen US-Soldaten in Amerika, der 1951 in Gablingen Dienst tat und bei einer dortigen Kinderweihnacht die Frau als elfjähriges Mädchen kennenlernte und betreute. Der persönliche Kontakt bestand angeblich über alle Jahre. |